Lofoten Mai 2016

Am Sonntag, den 08.05.2016 flogen Bastian, Thomas und Robert von Hamburg über Kopenhagen und Oslo nach Bodö. Nach leicht dramatischen Szenen, ausgelöst durch 2 Flugverspätungen, gelang es uns dann doch noch, die letzte Fähre auf die Lofoten zu erreichen. Unser neues Teammitglied Jarin war mit dem Auto vorausgefahren und hatte netterweise schon Vorbereitungen vor Ort getroffen. Gegen Mitternacht lagen dann alle Teilnehmer im Bett.
Montagmorgen ging es dann an die umfangreichen Angelvorbereitungen. Bootseinweisung, Gerät aufbauen, warm anziehen und all die Kleinigkeiten mitnehmen, die an Bord gebraucht werden. Wer das schon einmal mitgemacht hat, weiß wovon wir sprechen!

Nach dem Mittagessen fuhren wir zusammen mit den Gästen auf die Hotspots in dem für uns neuen Revier. Anziehungspunkt für alle Sportfischer ist hier natürlich der Mahlstrom. Der Moskenstraumen wartet mit rasanter Strömung und Strudeln auf. Vorsicht ist hier geboten!
Die fängigen Stellen sowie die beste Technik waren schnell geortet, so dass die Ruten krumm und die Rollen am Kreischen waren. Beißfreudige Seelachse in ausnahmslos sehr erfreulichen Größen nahmen die Gummifische an 20 – 80 g Jigköpfen. Bei einigen Drills kam aufgrund der Kampfkraft der Verdacht auf einen Heilbuttbiss auf! Die Fische standen in der Strömung hinter den Unterwasserbergen in 20 – 50m Tiefe. Nach einem weiten Wurf ließen wir die Köder ca. 20m durchsacken und kurbelten dann zügig ein. Teilweise kamen die Bisse 5m vor dem Boot auf Sichtweite – bei 50m Wassertiefe. Da hatten die Kraftpakete dann reichlich Raum um sich auszutoben. Viele Fische über 1m und 10kg wurden gefangen, die Größten hatten knapp 120cm und 13,5kg. Als Beifang gab es noch stramme Dorsche und einen kleinen Heilbutt zu vermelden. Jeder hatte große Seelachse gefangen. Nach diesem Traumstart war es schwer ein Ende zu finden...
Bei guten Bedingungen konnten unsere Gäste am Dienstag erneut super Seelachse fangen. Das goNorge Team konzentrierte sich auf den Heilbutt. Ein Anbiss auf Seelachs am Kveite Killer mit nachfolgendem Drill ließ hoffen, entpuppte sich dann aber als 10kg Dorsch, der leicht quer gehakt war... Die Mühe wurde dann belohnt, als bei Robert ein 12 Kilo Butt auf einen Royber Jig in Größe S einstieg und einen munteren Drill lieferte.
Am Mittwoch zeigten die Gäste dann bei Wind, Regen und unangenehmen Bedingungen viel Kampfgeist, der leider nicht so recht belohnt wurde. Schlechtes Wetter und beissfaule Fische sind nicht sonderlich motivierend. Dafür verlief der gemeinsame Abend erfreulicher!
Donnerstag war dann nur eine kurze Ausfahrt möglich. Im Schutze der Felswände ließ es sich unweit der Anlage gefahrlos fischen. Gebracht hat es nichts Spektakuläres, aber versuchen sollte man es immer! Steinbeisser und Schellfisch waren die „Highlights“ des nassen und windigen Angeltages. Der Freitag bot sich dann so gar nicht zum Angeln an und wir verlebten einen geselligen Tag in unseren Hütten.
Eine ungewöhnliche Geschichte, die das Angeln schrieb, wollen wir euch aber noch erzählen. Auf unserem Gästeboot ist eine komplette Angel über Bord gegangen. Ohne davon zu wissen, hatte Bastian auf dem zweiten Boot 2 Stunden später einen Hänger am Meeresgrund. Als er Diesen gelöst hatte, hing an seinem Köder ein Schnurende und an diesem wiederum eine komplette Angel mit glücklicherweise geschlossenem Rollenbügel. Das gute Stück sah verdächtig neu aus und wurde von uns zu 99% unseren Gästen zugeordnet.

Später an Land versuchten wir dann die Info vorsichtig aus unseren Mitfahrern herauszulocken. Verkniffen wurde dann angemerkt - ja wir haben eine komplette Angel verloren, aber darüber wollen wir nicht sprechen.

Innerlich grinsten Bastian, Robert und Thomas schon über beide Ohren! Bastian stellte sich dann später mit der Rute und einer montierten Gummiflunder an den Bootssteg und Thomas rief die Gruppe unter dem Vorwand, Bastian würde einen Heilbutt im Hafen drillen. Schnell waren alle da, aber es bedurfte doch einiger Tipps um die Realität zu begreifen. Damit, eine Rute überreicht zu bekommen, die man Stunden vorher mitten auf dem Meer versenkt hat, rechnet ja auch eigentlich niemand ernsthaft... Wir hatten unseren Spaß und natürlich wurde alles gefilmt.
Abends trafen dann auch Frank Brodrecht und sein Mitarbeiter Marius vom Tourveranstalter Kingfisher Angelreisen im Angelcamp ein. Die beiden kamen in der goNorge Hütte unter und fischten 2 Tage zusammen mit der Gruppe.

Samstag zeigte sich das Wetter immer noch unangenehm aber einigermaßen fischbar, an das Erreichen der erfolgversprechenden Plätze im 14 km entfernten Mahlstrom war aber nicht zu denken... Es wurden trotzdem Fische gefangen! Stramme Dorsche und einige Seelachse deutlich über 10kg und einem Meter, sowie drei Heilbutt bis 10 kg waren die hart erkämpfte Beute.
Alle Hoffnungen ruhten dann auf Sonntag, das Wetter sollte deutlich besser werden. Die Vorhersage stand seit Tagen und auch noch am Samstagabend. Sonntagmorgen wurden dann aus der Vorhersage Sonne und 1 -3 m/sec Wind, leider Wolken, Regen und 5 - 7 m/sec Wind. Es konnte aber im Mahlstrom gefischt werden. Instinktiv blieben die verschiedenen Boote aus den Angelanlagen aus Ǻ relativ dicht beieinander,- die Bedingungen waren nicht optimal aber fischbar. Nach einem kalten, nassen und windigen 12 Stunden Angeltag konnten die verschiedenen Besatzungen wieder schöne Fische präsentieren. Der größte Heilbutt ging auf das Konto von Marius. Es war sein Erster und lieferte bei 18kg Gewicht einen tollen Drill in der harten Strömung. Unser Praktikant Jarin war mit den Gästen als erstes Boot draußen auf See und wurde belohnt. Zahlreiche kampfstarke Seelachse bis knapp 120cm und deutlich über 10kg raubten morgens im Mahlstrom und lieferten harte Drills. Alles richtig gemacht, Glückwunsch! Bastian, Thomas und Robert hatten eher den Heilbutt im Visier und konnten auch zwei Stück landen. Die beiden Plattfische wurden zurückgesetzt. Reichlich Beifang gab es auch wieder zu vermelden; zahlreiche Dorsche bissen auf alle möglichen Gummiköder und sorgten für eine kurzweilige Angelei.
Und dann war unser Lofoten Angelabenteuer 2016 auch schon zwei Tage zu früh beendet. Montag und Dienstag rollte die aufgewühlte See schräg in die Hafeneinfahrt und der Wind pustete bei Dauerregen mit über 10m/sec. Wir hoffen in Zukunft diesen Wetterfluch, der uns seit den letzten Touren begleitet, endlich abzuschütteln. Trotz der widrigen Umstände konnte unsere Gruppe 10 Heilbutt bis 18kg fangen. Auch hat jeder einen oder mehrere Seelachse über 1m und 10kg fangen können. Dorsche über einem Meter waren auch keine Seltenheit. Was wir noch nie erlebt haben - es biss kein einziger Lumb. Anderenorts sind diese Fische teilweise eine Plage und sind von Nord bis Süd immer anzutreffen. Kurios!

Die Anlage ist empfehlenswert, der Service vom deutschen Betreuer Fred vor Ort sehr gut. Kleinigkeiten könnten besser sein und werden in Zukunft nach und nach verbessert. Aber eine perfekte Location haben wir in unserem Gastland Norwegen auch noch nie vorgefunden - da bleibt wenigstens der Abenteuer - Charakter erhalten;-) Es ist alles sehr zentral gelegen, der Weg zwischen Bootssteg, Filetierplatz und Hütte ist maximal 30 Meter lang und die Fische beißen schon hinter der Hafenausfahrt. Die Hotspots sind dann auch nur etwa 15 - 30 Bootsminuten entfernt. Der Fischreichtum ist enorm! Das Seegebiet am Mahlstrom ist beindruckend aber auch gefährlich.
Die Lofoten werden uns Wiedersehen!

Petri Heil, Grüße vom goNorge Team
Thomas, Robert, Bastian, Jarin