GjesvearAugust 2013

Um es schonmal vorweg zu nehmen von kurzer Hose und T-Shirt, Regenkombo und „Ich kann fliegen!“ war wieder wettertechnisch alles im Angebot.

Am 16.08. machten sich Thomas und unser Praktikant Bastian auf die Reise gen Nordkap. Robert war schon vor Ort, bereitete die 2. goNorge Tour 2013 vor und holte die beiden abends vom Flughafen Alta ab. Unsere 13 Tourteilnehmer reisten größtenteils auch mit dem Flieger an, eine Vierer- Gruppe nahm die 2700km unter die Räder ihres VW Busses.

Fast wäre es nicht dazu gekommen! Am Sonntag vor Abflug meldete unser Reiseveranstalter leider Zahlungsunfähigkeit.

Der Supergau und die ersten Gäste waren schon unterwegs - wie sollen wir das nur hinbekommen? Letztlich ist es eine goNorge Tour und wir wollen unsere Gäste nicht enttäuschen!

Zum Glück hatte Thomas neben seinem Umzug und seiner Arbeit noch etwas Zeit über um alle Gefallen in Gjesvear einzufordern, die wir hatten. Diese waren im Laufe der Jahre mühsam erarbeitet. Transfer und Versicherungsscheine konnte Thomas organisieren und diverse Fragen zufriedenstellend beantworten. Die Telefonleitung nach Norwegen und zu unseren Gästen glühte! Zu guter Letzt hatten alle 16 Sportfreunde ihr Reiseziel Gjesvaer erreicht und ihre Quartiere bezogen.

Da das Wetter für den 1. Angeltag unschön war, konnten wir dann nach dem Aufstehen unsere Gäste begrüßen und die Angelausrüstung incl. Boote bereit machen. Da einige Gepäckstücke der Gäste leider den Weg nicht rechtzeitig ans Nordkap fanden, (die letzten sollten einen Tag vor Abreise eintreffen), wurden unsere Tackle Bestände bis auf kleine Reste ausgebeutet. Ruten, Rollen, Kveite- Killer und diverses andere Material wurde so verteilt, dass jeder fischen konnte.

Nach der Geräteüberprüfung, Bau neuer Vorfächer, einfädeln der Schnüre, Einweisung ins Seegebiet und und und, ließ Robert sich nicht lumpen und spendierte für alle Königskrabben satt. Super saftig und lecker! Es gibt nichts Besseres. Geknackte Krebsbeine und schmierige Finger wo man hinguckte.

Nachdem die körperlichen Bedürfnisse nun befriedigt waren folgte eine Einweisung durch Bastian zu den Themen Rute & Rolle, Köder, Köderführung und vor allem Sicherheit auf dem Boot und Landung eines Heilbutts. Im Anschluss regelte Thomas mit der Gruppe noch einige Punkte die aus der Zahlungsunfähigkeit resultierten.
Unsere Gäste zeigten große Anerkennung gegenüber der von Thomas erbrachten organisatorischen Leistung genauso Robert und Bastian. Danke Thomas! 

So weit so gut. Abends wurde noch gemütlich zusammen gesessen und der kommende Tag besprochen.

goNorge Tour gemeinsame Ausfahrt

Der Erste Angeltag der zweiten goNorge -Tour 2013 war vom Wetter her perfekt und die Motivation bei allen Teilnehmern und dem Team hoch. Schnell raus auf´s offene Meer vor den Vogelfelsen und konzentriert auf Heilbutt fischen. Zugegeben die Strömung hätte stärker sein können, aber wird schon beißen. Und tatsächlich Robert konnte recht schnell einen kleinen Heilbutt mit einem Royberjig überlisten.  Kurz Bilder geschossen und zurück ins Wasser! Guter Start. So kann es weiter gehen.
10 Stunden später war klar, dass entweder die fehlende Strömung oder der stark schwankende Luftdruck den Fischen ordentlich auf den Magen geschlagen hatten.
Kein weiterer Heilbutt fand den Weg ins Boot und zusätzlich waren auch wenige andere Fische im Gebiet. Insgesamt eher enttäuschend! Sieht man mal von solchen tollen Naturbildern mal ab!

Heilbuttangeln macht müde

Wie aus einem Heilbutt nach 45min doch ein Hänger wurde

Gut, kann ja mal vorkommen,- für den nächsten Tag war wieder Superwetter angesagt.

Wieder ein motivierter Start in den dritten Tag und unser Team mit unserem Höllengefährt mitten drin. 225 Zweitakt PS! So muss sich ein Jetpilot fühlen. Das Boot bekommt aber zur nächsten Saison einen zahmeren Antrieb. Das goNorge Team hatte das Vertrauen vom Vermieter Björndag, da Bastian und Robert beruflich Boote mit 7500 bzw. 260 PS bewegen. 
Das war aber auch schon wieder das Highlight des Tages.
Unsere Gäste konnten zwar einige gute Dorsche, Schellfische und noch ein paar Steinbeißer landen, aber vom Heilbutt war auf allen Booten nichts zu vermelden.

Die erreichten 73,8 km/h auf der Rückfahrt pusteten dann die Gedanken an die trübe Angelei aus unseren Köpfen. Hier ein späteres Video, aber genauso Faltenfrei!

Highspeed mit goNorge

Der vierte Tag brachte dann wieder schlechtes Wetter. Daraufhin fuhren wir in die „Hauptstadt“ einkaufen und besuchten Bekannte auf der Insel.

Am fünften Tag fuhren wir nach Westen raus um dort ein unbekanntes Plateau und eine kleine Bucht zu befischen. Nach zügiger Fahrt wurden kurz Seelachse für unsere Kveite Killer gefangen. Sofort war klar, dass die Fische deutlich bissiger als an den letzten Tagen bissen. Der Royberjig von Bastian wurde beim ersten Ablassen unten heftig von Lumben attackiert.  Nach einer Kontrolle ließ Bastian den Royber der Größe S erneut auf Tiefe gehen. Ein paar Jigbewegungen später, Heilbutt! Leider kein Riese wie sich an den schwachen Fluchten schnell zeigte. Nach dem Zurücksetzen bissen zwar viele Fische aber die Größen ließen zu wünschen übrig.

Kleiner Heilbutt Catch and Release

Wir  wechselten den Angelplatz in Richtung der altbekannten Stelle, da es in Kürze beginnen sollte zu strömen. Unterwegs wurde noch ein 200 Liter Plastikfass gefischt,- unser Vermieter konnte es gut brauchen! Stegbau ist gerade sein Hobby!

Vor dem Stappan (Vogelfelsen) lief dann tatsächlich ein guter Strom und wir bewegten uns mit bis zu 3 km/h. Die Bedingungen stimmten schon mal.  Nach kurzer Zeit war dann Thomas Rute gut gebogen und die Maxel goNorge Edition gab willig Schnur frei. Nach ein paar schönen Fluchten die einen größeren Fisch vermuten ließen, konnte Robert einen schönen 109cm langen und 17kg schweren Plattfisch ins Boot heben. Endlich der erste vernünftige Fisch im Boot. Köder natürlich Kveite Killer mit einem stattlichen Seelachs. Aus dem Video wurde nichts, kleiner Bedienungsfehler durch Bastian…

Motivation war nun wieder reichlich vorhanden und innerhalb von 30 min war nun Bastian erneut an der Reihe. Diesmal wurde nun aber auch seine Maxel gefordert. 106cm wurden dieses Mal erneut durch Robert ins Boot gehoben.
16kg zeigte  die Waage. Köder natürlich Kveite Killer, was sonst! Bastian hatte nach dem Fisch von Thomas schnell
gewechselt. Der Strom wurde nun leider wieder schwächer und es gab keine Bisse mehr.

Sommer, Sonne, Heilbutt! Mageroya / Nordkap

Sommer, Sonne, Heilbutt! Mageroya / Nordkap
Kurzer Check per Telefon führte zu erfreulichen Antworten,- jedes Boot hatte Heilbutt gefangen
Sehr schön!

Im Hafen konnten dann insgesamt sieben Fänger in die Kamera unseres Profifotographen lächeln. Ein weiterer Fisch war leider vorher schon versorgt worden.  Im Anschluss zeigten Robert und Bastian noch die richtige Filetiertechnik um optimale Ergebnisse zu bekommen. Ein Tag wie man ihn sich erwünscht.
Kein Fisch unter einem Meter. Geht doch.

Und hier mal ander Bilder! Alle recht freundlich kann ja jeder! Seht selbst.

Ach ja, Kris unser Mitbewohner mit seiner Crew konnte die meisten Fische fair verteilt, einer für jeden, fangen. Da ist doch noch eine kleine Wette am laufen.....
Zum Schluss das Team! Mit Björndag dem Namesgeber unseres Kveite Killers!

Am sechsten Tag wieder ein Wetterumschwung, Regen und Sturm. Wenn alle 1 – 2 Tage das Wetter derart umschlägt, kann man eine erfolgreiche Fischerei abhaken!  Zum Glück lud uns unser Vermieter Björn Dag zu einer Bandprobe von seiner Band TBB (Tinitus Butan Band) ein. Ab 21.30 Uhr wurde dann ordentlich gerockt. Qualität, Laune und Getränke stimmten und so wurde erst um 02.00 Europas nördlichste Rockbandprobe verlassen.

Später an Tag 7. tat sich jedoch nochmal eine Möglichkeit auf. Im Windschatten des Stappan war ein Fischen möglich. 
Nach einiger Zeit bog  sich Bastians Balzer 71° Nord Inlinerute ordentlich durch. Das war ein stärkerer Gegner.  Immer wieder nahm er gegen die geschlossene Bremse der Maxel Schnur. Nach mehreren guten Fluchten kam der Fisch an die Oberfläche.  Da er nicht optimal gehakt war wurde er zur Sicherheit durch Thomas harpuniert und anschließend gelandet. Kurz danach zog auch schon die angekündigte erneute Wetterverschlechterung auf. Somit wurde der Tag beendet.
Es blieb leider der einzige nennenswerte Fisch des Tages, 131cm und 27, 5kg. Alle haben sich mitgefreut!

Tag 8. Robert war durch seinen langen Aufenthalt am Nordkap nun reichlich 'überfischt' und wollte auch schon Sachen für die Heimfahrt packen und blieb an Land. So bekam Christian unserem Mitbewohner ein exklusiv Guiding mit Thomas und Bastian verpasst. Die Bedingungen waren ok. Also schnell raus. Und wieder konnte Bastian den ersten Fischkontakt verbuchen sich aber auch gleichzeitig tierisch ärgern.  Warum?
Ein Heilbutt hatte den Gummifisch heftig in einer Jigbewegung attackiert, aber leider nicht komplett erwischt, so dass er nach kurzer krummer Rute wieder los ließ. Zu einer zweiten Attacke kam es danach leider nicht. Bei Kontrolle des Köders zeigten sich tiefe Bissspuren beginnend kurz hinter dem Einzelhaken in der Mitte des Köders. Ärgerlich war das Bastian schon längst einen Zusatzhaken montiert haben wollte… Platz für Fehler gibt es eben nicht und meist auch keine zweite Chance.

Zum Glück konnte Christian noch einen kleineren Heilbutt auf einen Royberjig überlisten und in die Kamera lächeln -  die gelbe Heilbutt - Fangflagge durfte gesetzt werden. Das war es dann aber leider auch schon wieder.

Hier noch ein paar Impressionen unseres Profifotographen. Wahnsinn was man alles mit dem richtigen Gerätschaften aus 100m Entfernung aufnehmen kann. Diese Rentiere besuchten Gjesvaer wegen der schönen Blümchen, lecker!

Am letzten Tag fuhren Bastian und Thomas früh raus aufs Wasser. Um 04.00 Uhr startete der Motor. Wieder mal grenzwertige Bedingungen ohne viel Strömung und leider auch ohne nennenswerten Fisch.
Um 10.00 war dann die zweite goNorge Tour für uns beendet.  Um 13.00 hatten Robert und Bastian alle Sachen plus reichlich Übergepäck im Auto verstaut und starteten ihre 32,5 Stunden / 2650km Nonstoptour Richtung Deutschland.

Zusammenfassend muss man zunächst sagen, dass diese Tour ohne das große Entgegenkommen von Björn Dag und seiner Frau Helena nicht möglich gewesen wäre. Unterkünfte, Transfer, Boote und letztlich auch Bezahlung, überall wurden Kompromisse und Lösungen gefunden.
Dank auch an Thomas für die organisatorische Leistung und an unsere Gäste, die mit uns trotz der Umstände  (glauben wir…) doch Spaß hatten.

Vielen Dank an Alle.

Leider müssen wir auch sagen, dass dies von der anglerischen Seite eine weniger gute Tour war. So wenig Fisch in diesem Toprevier, welches wir schon so oft erfolgreich befischt haben. Das haben wir so noch nicht erlebt. Aber das ist Natur und ein bisschen verwöhnt ist man ja auch!
Es gab ja trotzdem Heilbutt und andere stattliche Flossenträger, gute Stimmung und eine wie wir finden harmonisch Gruppe! Es kann anglerisch bei der nächsten goNorge Tour 2014 nur besser werden.

Bis dahin, goNorge!

Viele Grüße euer goNorge Team

Robert, Thomas und Bastian