Seelachs, Köhler

Diesen Fisch hat wohl schon jeder Norwegenangler gefangen. Köhler in verwertbaren Größen fressen kleine Fische wie Sprotten, Heringe, Makrelen, junge Artgenossen etc. Wenn ein kleiner Fisch in die Reichweite eines Köhlers kommt, wird er naturgemäß die Flucht ergreifen. Der Räuber nimmt diese Bewegung mit seinen Sinnesorganen wahr und setzt zu einer rasanten Verfolgung an. Dieses Verhalten der potentiellen Beute imitieren wir mit möglichst leichten Pilkern. Diese sollten eine gute Eigenaktion beim Absinken sowie Einholen besitzen. Die Köderfarbe sollte sich an den vorhandenen Futterfischen orientieren. Bewährt haben sich bei uns vor allem Speedy Pilker in Blau / Silber mit Schuppeneffekt, Schwarz / Silber und bei Sonnenschein Schwarz mit silberner oder blauer Schuppeneffekt – Folie. Hier variieren die Bedingungen jedoch und Ausprobieren kann den Erfolg bringen. Auf Beifänger verzichten wir aus den folgenden Gründen:

  • Der Solopilker kann seine ganze Aktion frei entfalten
  • Der Köder kommt, aufgrund des minimierten Wasserwiderstandes der Montage schneller auf die fängige Tiefe/ verdriftet  nicht so stark
  • Große Seelachse sind durchaus misstrauisch und werden einen „Tannenbaum“ oftmals als unecht erkennen und abdrehen
  • Ein einzelner Fisch bietet mit vielen rasanten Fluchten ein tolles Drillerlebnis
Die handelsüblichen 3er oder 5er Paternoster sind oftmals aus nicht qualitativ hochwertigem Material und an zu dünnen Schnüren gebunden. Mehrere Köhler zerreißen diese Vorfächer, die Montage samt Pilker ist verloren und die Fische können elend zugrunde gehen. Taugliche Schnurstärken beginnen bei minimal 0,70mm Monofiler.

Wir favorisieren das „Speedpilken“. Die Rute sollte hierzu möglichst fein und mit einer parabolischen Aktion ausgestattet sein, 50 – 100 Gramm Wurfgewicht sind ein sportlicher Kompromiss. Um ein Ausschlitzen des Drillings bei den schnellen Fluchten zu vermeiden, können auch 1- 3 Meter monofile Schnur als „ Puffer“ vor den Pilker geschaltet werden. Diese darf dann gerne auch dünner als 0,70mm ausfallen. Bei den rasanten Fluchten ist eine gute Stationärrolle mit ruckfrei arbeitender Bremse erforderlich. Auch eine kleine Multirolle ist tauglich, wird aber von uns selten verwendet. Unser Spaßfaktor ist bei der Stationären größer. Aus Gründen der besseren Köderführung und Bisserkennung nutzen wir hochwertige geflochtene Schnüre von 0,12 – 0,20 mm Durchmesser.

Die rasanten Fluchten eines Köhlers sollte man nicht vorzeitig stoppen wollen, sonst droht Fischverlust, Rutenbruch oder Abriss.

Ein Zurücksetzen (C+R) ist bei Fischen, die unter 50 Metern gehakt wurden und/oder auch noch mehrere Fluchten in verschiedenen Wasserschichten gemacht haben, nicht möglich. Ein herausgestülpter Magensack oder ein aufgequollener Bauch sind sichere Zeichen, dass der Fisch in die Kiste gehört.


Weitere Links zum Thema: Wie fange ich einen Seelachs