2-Gang-Multirollen

Mit dem Auto im dritten Gang am Berg anfahren ist schwer. Genauso verhält es sich wenn ein kampfstarker Großfisch, wohlmöglich noch auf 300 Metern Tiefe, am anderen Ende der Schnur seine Muskeln spielen lässt.

Wer dann einen Gang runterschalten kann, macht sich das Leben sehr viel leichter. Die Schnur kann kontrollierter eingeholt werden und die Kurbelei ist weniger kraftraubend.

Die speziellen Getriebe werden meist mit einem Knopf/kleinen Hebel am Kurbelarm umgeschaltet. Dieses funktioniert im Drill und ohne die Hand von der Kurbel zu nehmen.

Eine Übersetzung ist meist so gewählt, wie es bei 1-Gangrollen der entsprechenden Größe üblich ist, z.B.:

4 zu 1: Eine Kurbelumdrehung dreht die Spule Vier mal, Spulenumfang 25cm = 100cm mit einer Kurbelumdrehung)

Bei den größeren Modellen, die z.B. für den Tiefseeeinsatz konzipiert sind, ist die 2. Übersetzung meist deutlich niedriger, z.B.:

4 zu 1 und 2,5 zu 1. Hier ist im Drill wenig Schnureinzug aber viel Kraft vorhanden, wenn in den kleineren Gang geschaltet wird.
 
Mittlere und kleine Modelle zum fischen mit leichteren Ködern, wie z.B. dem Speedpilken, sind anders übersetzt.

Hierbei entspricht der kleine Gang, der üblichen Rollenübersetzung dieser Größe, der andere Gang ist wesentlich höher übersetzt. Leichte Montagen können so schneller eingeholt und Pilker mit wirklichem „Speed“ präsentiert werden.

Beispiel: 4 zu 1 und 6 zu 1.

Fazit: Eine tolle Technik!

Es macht Sinn und viel Spaß mit solchen Rollen zu fischen. Auch wenn Sie aufgrund des aufwendigen Getriebes etwas schwerer und deutlich teurer sind.

Wann kommt die Dreigang–Rolle? Wir wissen es nicht, aber es wäre eine sinnvolle Bereicherung. Ich möchte hier wieder mit dem Auto schließen: vor 15 Jahren waren 4 Gänge Standard, heute 5 – 6.