GoNorge Scoutingtour Heilhornet Seaside Lodge am Kjellafjord vom 19.09 – 26.09.2013

Tag 1: 

Die letzte Tour ist noch keine zwei Wochen vorbei und schon treffen wir uns für eine Scoutingtour in Heilhornet in der südlichsten Kommune Nordnorwegens. Wir folgen einer Einladung des Campbetreibers Timo und seiner Frau Claudia. Die Ersten telefonischen und Mailkontakte waren schon viel versprechend. Um 23.00 Uhr treffen wir drei Thomas, Robert und Bastian an unserer Unterkunft am Flughafen Berlin – Schönefeld. Kurze Teambesprechung, ein kleines Getränk und ab ins Bett!


Tag 2: 

Früh geht es aus den Federn und ab zum Flughafen. Auf Richtung Norwegen. Nach 6 Std. Reisezeit trafen wir am Flughafen in Trondheim auf Timo. Die Begrüßung ist freudig und schnell sind ein paar Worte gewechselt und man versteht sich sehr gut. Dies sollte sich auch bis zur Abreise auch nicht ändern.

Zunächst wurde unser Gepäck und ein Berg an Ausrüstung in den Transporter verladen, von denen mehrere im Einsatz sind, um die Gäste zum und vom Flughafen zu shutteln. Wir warteten noch 20min auf Werner einen weiteren Gast, der wie sich heraus stellte unter dem Namen Reelex, interessante Pilker und Rollen für Angler mit Handicap vertreibt. Dazu später aber mehr.

Nach einer Autofahrt von ca. 3 Std. erreichten wir gegen ca. 21.00 Uhr die Anlage, die Timo und Claudia am Kjellafjord betreiben. Auch hier ein herzliches Hallo von Claudia und ein besonders leckeres Abendbrot von Heinz. Dieser sorgt hervorragend, im Sinn guter Hausmannskost, für das leibliche Wohl der Gäste des Camps. Und auch wir haben wahrscheinlich nicht abgenommen. Es gab keinen Tag an dem irgendetwas am Essen auszusetzen gewesen wäre um es gleich vorwegzunehmen.

Das Essen war gerade seiner Bestimmung zugeführt und schon wurde uns unsere Unterkunft, ein großes Blockhaus, gezeigt. Urgemütlich, gut eingerichtet und mit Platz für bis zu acht Personen. Mit Thomas, Robert und Bastian besetzt, war also reichlich Platz für jeden vorhanden.

Trotz später Stunde wurde noch ein wenig Ausrüstung klariert und dann endlich ging es auch ab ins Bett.


Tag 3:

Ausschlafen bis um 9.00 Uhr, frühstücken und im Anschluss weiter Gerät und Boot für die Ausfahrt vorbereiten. Nebenbei schon ein Blick, links und rechts, auf die gepflegte und durchdachte Anlage.

Zielfisch der heutigen Tour sollte der Sei / Seelachs sein.

Um 12.00 Uhr startete der Motor der top gepflegten Arvor 215 mit dem schönen Namen "Motzi" zur Heilhornet goNorge Scoutingtour. Dachten wir zumindest!

So einfach ist es aber nicht! Wäre ja aber auch zu schön auf´s Boot und los! Nicht mit Timo! Vorher folgte erst einmal eine halbstündige Einweisung ins Boot, Hafenausfahrt und Notfallrufnummern usw.! Sehr vorbildlich! Haben wir in diesem Umfang auch noch nicht in Norwegen erlebt.
Am ersten markanten Unterwasserberg im Fjord wurde gestoppt um kleine Seelachse für unseren Kveite Killer zu fangen. Robert hatte sofort, auf seinen kleinen Speedypilker, einen schönen Anbiss. Nur wehrte sich der Fisch fast überhaupt nicht und hing nur sehr schwer in der Rute. Was könnte das sein? Als der Fisch die Oberfläche durchbrach wurde kurz vermutet, dass es ein Pollack sein könnte, aber schnell war klar das Robert hier seinen neuen Personal Best (PB) Wittling gefangen hatte. Stolze 53cm. Kleiner Fisch, aber was für einer. Welch ein Einstand! In der Ostsee ist bei max.45cm in der Regel Schluss. Köderfische klappten dann auch noch recht schnell. Jedoch wurden die Speedypilker immer wieder im oberen Drittel der Wassersäule abgefangen. Am leichten Geschirr ein Spaß für sich. Makrelen in beachtlicher Größe in Massen. An denen musste man erst einmal vorbei kommen.

Aber zurück zum Seelachs. Timo hatte uns ein paar Stellen auf der Karte gezeigt, an denen wir es im Folgenden aber erfolglos versuchten. Wir durchkämmten den Fjord auf der Suche nach den schnellen Jägern des Freiwassers. Thomas und Robert konnten im Bereich der Lachsfarm jeweils einen Seelachs zwischen 60 & 70cm erbeuten. Leider noch nicht die Größe, die wir uns wünschten, also weiter.
 

An einer neuen Stelle waren dann Sicheln unter einem Seelachsschwarm mit kleineren Vertretern der Art zu erkennen. So zumindest unsere Deutung. Robert konnte aber mit einem Fisch von 105cm, einen schönen Dorsch, als Übeltäter entlarven. Auch Thomas konnte ein paar gute Fische landen. Für den ersten Tag auf jeden Fall sehr ordentlich.
Heimfahrt, Boot reinigen, Fische filetieren und verpacken waren schnell gemacht. Teamwork!   Noch kurz umziehen und ab zum Essen. Heinz wartet nicht gerne. 
Tag 4:

Timo wollte mit uns zum Tossen, einem tiefen Fjord fahren, um dort endlich richtige Seelachse zu erbeuten. Nach einer langen Anfahrt erreichten wir den tief eingeschnittenen malerischen Fjord. Timo zusammen mit Robert auf "Elke" und Bastian und Thomas auf "Motzi". Schnell verteilten wir uns mit den Booten und den Seelachs auf die Spur zu kommen. Robert konnte dann einen 70er Fisch auf einen gelben Speedjig landen. Sonst tat sich leider nichts. Zu erwähnen vielleicht noch ein 50er Wittling bei Bastian, der sollte aber später noch von Bedeutung sein.
An einem schmalen Eingang zum Tossen lief etwas Strom und das Wasser fiel von 40m auf über 500m langsam ab. OK, hier vor der Rückfahrt auch noch ein Versuch! Thomas Speedypilker im Schellfischdesign wurde auf dem Weg zum Grund bei ca. 170m abgefangen. Keine wirkliche Gegenwehr, aber eine dicke rote Überraschung.10 m hinter dem Boot durchbrach ein ca. 2 Kilo schwerer Rotbarsch die Oberfläche. Zufall? Erneuter Versuch auf der Stelle und tatsächlich Thomas Speedypilker wurde erneut abgefangen. Markierung auf die Schnur und den Fisch nach oben holen. Wieder trieb ein dicker Rotbarsch an der Oberfläche. Nun wurde es kurz hektisch. „Timo hast du Rotbarschvorfächer!“, war die Frage? Zum Glück waren genügend an Bord von 'Elke' vorhanden. So machten sich kurze Zeit später, die langen Vorfächer, beködert mit Wittlingsstücken auf den Weg in Wassertiefen von 180 - 200 m. Schnell kamen die Bisse und es zuppelte ständig an der Rute. Die Verwertungsquote der Bisse war jedoch nicht so gut. Dennoch ein paar ordentliche Rotbarsche fanden den Weg nach oben.

Als Thomas gerade einen kleineren Vertreter zügig nach oben holte stieg ein ordentlicher Fisch ein. Dieser nahm sogar mehrmals gut Schnur. Wie sich dann herausstellte hatte Thomas einen ordentlichen Seelachs gehakt. Doch noch ein vernünftiger Zielfisch!

Am Ende des Regenbogens muss nicht immer Gold liegen. Es können auch zufriedene goNorge Jungs sein! Das Wetter hat diesen Tag auf jeden Fall einen Daumen hoch verdient!
 
Da die Rücktour lange dauern würde, und das Essen auch bereit stünde, wurde der Angeltag  beendet.  Bei herrlicher Abendstimmung ging es zügig Richtung Hafen.

Leckeres Essen wartete wie erwartet auf uns. Im Anschluss noch filetieren und ab zum gemütlichen Zusammensitzen. Das waren dann die letzten Punkte des Abends.
 
Tag 5:

Der Wetterbericht hatte sich nicht gut angehört und tatsächlich regnete, oder besser schütte es aus Eimern. Als Ausweichmöglichkeit hatte Timo schon bei der Hinfahrt einen kleinen Fjord erwähnt in dem Gäste noch vor zwei Wochen Lachse in guten Größen von Land aus gefangen hatten. Also goNorge geht auf Lachs. Gegen Mittag wurde das Wetter deutlich besser und auf an besagte Stelle, kein Kilometer von der Anlage entfernt.

Was soll man sagen ein Traumspot! Von der Brücke aus konnte man im klaren Wasser Seelachse und Dorsche im Strom beobachten, die sich zwischen Seeanemonen, Seesternen und Seegurken tummelten. Auf unserem Speedyküstenwobbler könnten wir ein paar Fische zum Biss überreden aber leider war weder Lachs noch Meerforelle darunter. Aber auch eine tolle Möglichkeit, die einem hier geboten wird. Und im Wald waren viele Beeren zu finden.
 
Abendbrot und nette Gespräche ließen den Tag dann wieder ausklingen.
 
Tag 6:
 
Der Plan sah vor nochmal kurz auf Seelachssuche am Ende des Kjellafjordes zu gehen. Im Anschluss sollte es mit dem Kveite Killer dann auf Lengsuche gehen. Das war er zumindest „der Plan“.

An der Spitze des Fjordes starteten wir unsere erste Drift und mussten schnell feststellen, dass trotz Driftsack ein konzentriertes Fischen, auf Grund des starken böigen Windes und der resultierenden starken Windabdrift, nicht möglich war. Nach ein paar weiteren Versuchen in selbigem Bereich schlug Bastian vor mehrere Punkte im windgeschützten Fjordinneren anzusteuern. Gesagt getan! Erster geplanter Haltepunkt. Motor stopp und auf das Echolotbild warten. Eigentlich mit 70m zu flach, aber was war das auf dem Echolot! Feine Linien zeigten sich über Grund bis weit ins Mittelwasser, sollten wir etwa Glück haben! Bastian's erster Fisch war ein guter Küchendorsch auf seinen Speedpilker. Das können nicht nur Dorsche sein. Nochmal runter! Speedjig einkurbeln und Biss. Tatsächlich nach einem kurzen Kopfschütteln eine rasante Flucht Richtung Meeresboden. 

Was nun folgte, kann man nur als Wahnsinn bezeichnen. Einzel-, Doppel- & Trippeldrills, harte Einstiege und rasante Fluchen, gestapelte Linien im Mittelwasser und alles zwischen 70 und 120m Wassertiefe. Es folgten Seelachs auf Seelachs, wobei sich Speedypilker der 50g Klasse in der goNorge Spezialedition und in Pink und Schellfisch, als die besten Farben herausstellten. Aber unschlagbar war ein Prototype, den Thomas entwickelt hatte. Optisch zwar keine wirkliche Augenweide, aber zum Ende wurde nur noch dieser durch das Team gefischt. Robert und Bastian sind schon recht kritisch gegenüber Köderideen von Thomas! Das soll schon etwas heißen. Die Vorteile des Köders durch eine sehr schnelle Absinkphase und die darauffolgenden Fluchten ließen Zweifel im Team schnell verfliegen.

Fische in Größen zwischen 80 und über 100cm + wurden gelandet und in die Kamera gezeigt.

Nach einer gewissen Zeit war klar, dass unsere Kapazitäten für eine sinnvolle Verwertung ausgeschöpft waren. Kurzes Telefonat mit Timo, mit erfreulichem Ergebnis. Wir durften weiter fischen im Camp war noch reichlich Bedarf vorhanden. Der Spaß konnte also weitergehen.

Aber spätestens die Dämmerung oder der Gedanke an das Filetieren, ließen dann wieder klare Gedanken zu und der Tag auf dem Wasser wurde beendet.

Seelachs Doppeldrill

Langsamer als gewöhnlich, auf Grund der Ladung, ging es zurück in den Hafen. 
 
Anlegen, Fang begutachten, Fotos, Transport zum Filetierhaus, Reinigung des Bootes und endlich was warmes für den Bauch waren noch schnell erledigt. Noch eine kurze Pause und auf zum Filetieren.

Hier zahlt sich eine klare Aufgabenverteilung aus. Bastian Filet schneiden, Robert enthäuten, trimmen und portionieren. Thomas war dann zuständig für waschen, Grätenendkontrolle und verpacken. Timo unterstützte uns bei Engpässen und sorgte ständig für das körperliche Wohlbefinden der Filetiercrew.

Etwas über 3 Std. später, war das Filetierhaus wieder sauber und die Filets auf alle Gäste und Timo fair aufgeteilt.
Bei den Gegebenheiten vor Ort, immer noch ein Spaß, solch große Mengen zu verarbeiten! Das Filetierhaus ist perfekt ausgestattet, mit verschieden Tischhöhen, Seewasseranschluss, Packraum usw.. Von Anglern für Angler.

Fisch richtig einfrieren

Tag 7:

Heute Stand der Leng im Fokus des Teams. Steile felsige Kanten ohne Schlamm waren zu suchen. Um es vorwegzunehmen, die Vielzahl der Stellen ließ nur beschränkte Zeit zum Befischung einzelner Spots zu. Die wir testeten konnten brachten in der Kürze der Zeit leider keinen Leng. Wir fingen aber sofort Lumbs zwischen 70-90cm. Diese konnten durch Bastian und Robert gelandet werden. Um es gleich zu sagen das Fleisch war sauber und bis auf die Bauchlappen Wurmfrei. Gutes Fleisch, ordentliche Größen und viele Bisse zeigen das deutliche Potenzial. Robert konnte im Weiteren leider ein paar Bisse, die sich nicht nach Lumb anfühlten, nicht verwerten. Aber da war schon mal was anderes am Köder! Wir kommen wieder mit mehr Zeit!
 
Im Großen und Ganzen war es das auch für diesen Tag.

Kveite Killer richtig anködern

Tag 9:

Alles hat leider mal ein Ende! Aber wir noch 5 Std. zum Fischen. Raus und wieder ein paar neue Stellen auf der Suche nach der Königin des Nordmeers absuchen. Bis auf allgegenwärtige Dorsche leider auch heute wieder ohne Erfolg. Ok, zum Schluss nochmal auf Leng! Unweit der Hafenausfahrt war Bastian und Robert eine Stelle ins Auge gefallen, welche durch einen „heimischen“ deutschen Angler bestätigt wurde. Also sausten die Kveite Killer und goNorge Naturködersysteme auf der Rückfahrt nochmal Richtung Gewässerboden. Robert konnte recht schnell Bisse auf seine Makrelenstücke verbuchen. Nach einigen Anhieben, die ins Leere gingen, kam zunächst ein Lumb an die Oberfläche. Auch der Fisch danach schien ein solcher zu sein. Entpuppte sich dann aber doch als kleiner Vertreter des neuen Zielfisches! Sehr schön!

Danach ging es ab in den Hafen und sich auf die Heimreise vorzubereiten.

Boot richtig sauber machen Betonung sei hier nochmal auf „richtig“! Timo legt sehr viel Wert auf einen erstklassigen Zustand seiner Flotte! So sind zwei Stunden nicht untertrieben um das Boot nach Timos Ansprüchen wieder zu reinigen. Bastian schwitzte ordentlich. Dann ging es weiter mit Gerät säubern und zusammenpacken. Das Haus wurde in einen ordnungsgemäßen Zustand zurück versetzt.
 
Zwischenzeitlich erreichten auch Timo und Werner den Hafen und hatten ordentliche Beweise im Boot, dass sich gezieltes fischen auf Dorsch lohnt und der Variojig auch sehr gut fangen kann. Argumente bis 15kg wurden dann nochmal in einem großen Gruppenbild präsentiert!
 
Gelungenes Bild eines tollen Tages und einer super gelungener Abschluss der goNorge Scoutingtour nach Heilhornet.

Vario-Jig Pilker

Zum Abschluss des Tages gab es nochmal leckeres Essen von Heinz. Sehr gut wie alle Tage zuvor.  Danke, Heinz! Trotz der frühen geplanten Abreise um 05.00 Uhr wurde noch bis in den frühen Morgen zusammen gesessen. Und sich letztlich herzlich verabschiedet bis zum Wiedersehen auf den Magdeburger Meeresangeltagen.
 
Tag 10:

Nach kurzem Schlaf verluden wir unsere Sachen ins Auto und machten uns zusammen mit Werner und Claudia auf den Weg zum Flughafen Trondheim. Bastian fuhr, der Rest setzte den noch fehlenden Schlaf fort. Unterwegs wurde dieser noch kurz durch eine kleine Elchsafari unterbrochen. Zwei stattliche Exemplare liefen auf einer Wiese neben der Straße. Und rundeten das Erlebte noch weiter ab.

Am Flughafen wurde sich dann auch von Claudia und Werner herzlich verabschiedet und Gepäck und das Team für den Rückflug eingecheckt.
 
Fazit: Was soll man sagen ohne das es sich nach einem Traum anhört! Wir kennen ja einige Anlagen & Anlagenbetreiber in Norwegen, aber viel besser geht es schon fast nicht mehr. Saubere und top gepflegte Boote, Filetierhaus der Extraklasse, schöne Unterkünfte und sehr freundliche Betreiber und ein Revier mit unendlichen Möglichkeiten tolle Fische zu fangen. Und dann noch die Aussage Timo´s im Hinterkopf, man sei erst bei ca. 75%. Und alte Bilder der Anlage zeigen deutlich, dass hier nicht geschnackt, sondern angepackt wird.

Für uns war sofort klar, als Timo & Claudia uns einen Abend das Angebot für eine goNorge - Tour zu ihnen machten, dass wir dies auf jeden Fall machen wollen. Und so werden wir ab dem 10.9.2014 zusammen mit Gästen die Heilhornet Seaside Lodge besuchen. Wir freuen uns riesig! Das Programm wird garantiert super! Seite gespannt auf die bald erscheinenden Tourdaten! Es wird sich lohnen!

Hier ein kleines Video als Appetitanreger

Heilhornet Seaside Lodge

Grüße von eurem goNorge Team

Zurück