Heilhornet Mai 2014

Leider konnte sich das goNorge Team in diesem Frühjahr nicht gemeinsam auf den Weg nach Norwegen machen. Daher machte Robert sich allein mit dem Auto auf den Weg zur Heilhornet Seaside Lodge. Nach dem Frühstück auf der Fähre waren es dann nur noch knapp 800 km bis in die südlichste Kommune Nordnorwegens.

Vorweg: Der Mai 2014 war wohl vom Wetter her der Schlechteste seit vielen Jahren.

Leider war es Robert in der ersten Woche selten möglich, die Topstellen in den Schären zu erreichen. Der geschützte Fjord vor der Haustüre lud zum Glück noch an einigen Tagen zum Angeln ein. Nach etwas Probieren und Suchen konnten die Seelachse sehr verstreut in der Fjordmitte in über 200m tiefem Wasser ausgemacht werden. Mit leichtem Gerät, Speedy Pilkern bis 100 Gramm und unserem, zu diesem Zeitpunkt,  noch geheimen „Seelachs-Killer“, konnten die Fische in Tiefen von 60 - 120 Metern lokalisiert und zum Anbiss gelockt werden. Nach den typischen kraftvollen Fluchten kamen gut konditionierte Seelachse von 80cm bis 110cm und bis zu 25 Pfund vor die Kamera und in die Fischkisten. Robert teilte sein Wissen über die Standorte der Fische mit den anderen Sportfreunden vor Ort und so lagen dann abends auch viele dieser tollen „Sportfische“ auf den Filetiertischen. Wurde an den Fjordkanten und Platows flacher von 10 - 80 Meter Tiefe gefischt, konnte man sich über Dorsche von bis zu 30 Pfund freuen. Darüber hinaus konnten auch noch zwei Mal Elche gesichtet werden. Einmal auf dem Weg zum Einkaufen und das andere Mal wanderte ein Trupp um das Haupthaus der Anlage.

Es gab auch Tage, an denen man das Angeln vom Boot besser unterlassen sollte. Mit den Erfahrungen aus dem Vorjahr, Tipps aus der Anlage und neuen Ideen erkundete bzw. erkletterte sich Robert dann einige sehr ergiebige Angelstellen vom Ufer aus. Hier konnten teilweise, von Anzahl und Fischgröße her, überraschend gute Fänge gemacht werden. Dorsche über 80cm als Highlights direkt vor den Füssen auf einer Mole gefangen, ein knapp 80er Steinbeißer, sowie ein Seelachs von über 90cm. Das hat Spaß gemacht! Als Köder waren hier 9-12cm lange Gummifische an Bleiköpfen von 20 - 35 Gramm sehr erfolgreich.

Nach einer Woche unterstütze dann Bastian Robert vor Ort. Nun wurde die Uferangelei noch auf Stellen ausgeweitet, die man besser nicht allein aufsuchen sollte... Eine sehr attraktive Fischart konnte noch „enttarnt“ werden, dazu im Folgenden mehr!

Am 12. Mai kam Bastian am Flughafen Trondheim an. Unkompliziert und freundlich wurde ihm ein Auto der Heilhornet Seaside Lodge mit laufendem Motor übergeben. Es folgte die vierstündige Fahrt zur Seaside Lodge. Diese gestaltete sich bis auf die norwegischen LKW, sehr entspannt. Leider bedrängten diese einen auch noch bei 90km/h und legten ihren „Sicherheitsabstand“ für sich auf 10m fest.

Bei der Ankunft in der Seaside Lodge gab es zuerst eine herzliche Begrüßung und danach etwas Leckeres zu essen.

Am nächsten Tag waren Robert und Bastian für alle anglerischen Schandtaten bereit. Leider wollte das Wetter nicht wirklich mitspielen. Es herrschte Starkwind, wie auch schon in der Woche zuvor. Aber wenn man heiß auf fischen ist, muss man einfach los. Da eine Ausfahrt mit den Booten leider nicht möglich war, hieß es: „ Ab an die Küste!“

Robert hatte bereits eine kleine Hafenmole ausgemacht, an der es in der Vergangenheit einige Fische zu fangen gab. Leider jedoch nicht an diesem Tag! Smartphone raus, Navigationsapp gestartet und interessante Punkte gesucht, die vom Ufer aus tiefes Wasser und interessante Strukturen zeigten. Schnell waren ein paar interessante Stellen gefunden.

Die erste „neue“ Stelle war nach ein wenig Klettern schnell erreicht. Robert´s erster Wurf brachte einen kleinen Dorsch. Danach zeigte sich, dass ein kleines Riff schnell die Menge an Gummiködern zu reduzieren drohte. Nach mehreren Verlusten wurde der Platz gewechselt.

Die neue Stelle war schwerer zu erreichen, mit Ruten, Ködern usw. war eine kleinere Kletterpartie erforderlich.

Der Platz war eine steil abfallende Felskante. Tatsächlich waren hier mehr Fische unterwegs als an der Hafenmole. Schnell lagen ein paar schöne Tangdorsche im Ufergras.

Robert blieb am Platz, an dem die Dorsche gefangen wurden  und Bastian machte sich auf eine größere Klettertour über Stock und Stein, um vielleicht einen noch besseren Platz zu finden.

An einer noch steileren Felskante mit reichlich Pflanzenwuchs waren schnell ein paar Dorsche überlistet. Als Bastian dann durch eine Lücke im Pflanzendschungel schnell seinen Berkley Flex Grub Gummiköder einkurbelte, um einen Hänger zu vermeiden, sah er im Augenwinkel nur ein kurzes bräunlich-silbernes Aufblitzen und direkt unter der Rute war der Köder „verschwunden“. Leider stieg der Fisch nach kurzem harten Drill wieder aus.

Was war das?

Nächster Wurf, gleiche Taktik! Ein kurzes Aufblitzen und sofort war die Rute krumm und die Kombi aus Abu Rocksweeper 3,05m 15-50g und einer Abu Revo Neos 40s mit 12er Geflochtener musste zeigen, was sie kann.

Nach kurzem heftigen Drill durch Pflanzen und entlang der Felswand konnte der erste schöne Pollack gelandet werden. Super! Schnell war Robert informiert. Insgesamt konnten dann noch mehrere gute Pollacks gelandet und stolz in die Kamera gehalten werden.

Es zeige sich, dass insbesondere die Berkley Cutt Shad und Flex Grub in natürlichen Farbtönen und in Firetiger sehr fängig waren.

Trotz fehlendem Boot und starkem Wind, ein sehr guter und toller Angeltag … Da geht doch bestimmt noch mehr...

Echoloterklärung Seelachs

Am nächsten Tag ging es mit Sebastian, Fabian und Heiko, Gäste der Anlage, die wir am Vorabend kennengelernt haben, zu einem kleinen Guiding ab auf den Fjord. Um die Wetterbedingungen des Tages kurz zusammen zu fassen: Es gab einfach Alles! Strahlenden Sonnenschein, keinen Wind, Starkwind, Regen und sogar Schnee. Wir brachen die Tour sogar einmal kurzfristig ab, als eine Schneefront durchzog. Im Hafen angekommen, schien dann wieder die Sonne. Also ging es wieder raus.

Robert hatte bereits einige Tage zuvor große Seelachse im Freiwasser ausgemacht. Ob diese sich noch im Fjord aufhielten, wollten wir überprüfen.

Schnell waren unsere kleinen  Speedypilker, Royberjigs und der „Seelachs-Killer“ im Wasser. Krumme Ruten und kreischende Bremsen zeigten schnell, dass die Seelachse da und in Stimmung waren. Glückliche Gesichter auf dem gesamten Boot waren das Ergebnis.

Super Seelachsdrill mit Seelachskiller

Toller Seelachsdrill

Nachdem allen die Arme schmerzten, stellte Robert dann die Behauptung auf, dass jetzt noch ein metriger Dorsch gefangen werden muss. "Ich fahre mal zu einem anderen Platz!" Keine 10 min später war auch dieser Punkt erledigt und Fabian konnte einen 114cm langen und 12kg schweren Dorsch in die Kamera halten.

Ein Versuch bei zunächst wieder hervorragenden Windbedingungen den Fjord zu verlassen und in die Schären zu fahren, scheiterte nach kurzer Zeit aufgrund des zunehmenden Windes und der sich schnell aufbauenden See.

Im Hafen wurden dann noch Gruppenbilder mit den zuletzt gefangenen, frischen Seelachsen und dem schönen Dorsch gemacht. Danach gaben wir noch einige Filetiertipps und so war die Fischverarbeitung und Bootsreinigung mit fünf Mann schnell erledigt.

Im Anschluss folgte ein netter Abend, an dem auch noch das Eine oder andere Mal auf den gelungenen Tag angestoßen worden ist. Viel besser geht es nicht!

An den nächsten beiden Tage war das Wetter wieder sehr durchwachsen.

Es hieß, dass es der windigsten Mai seit Menschengedenken hier in Heilhornet gewesen sei. Ein wenig Uferangelei, gemütliches Rekeressen mit unseren Gastgebern, eine wenig erfolgreiche Bootstour und einige goNorge Aufgaben ließen jedoch keine Langeweile aufkommen.

Leider herrschte später immer noch starker Wind, anstatt Regenwolken kam die Sonne heraus. So konnten wir neue Stellen ausprobieren. Am Straumen fanden wir eine sehr gute  Stelle. Zunächst bissen die Dorsch bei Stauwasser sehr gut, jeder Wurf ein Treffer. Die Bedingungen wurden jedoch deutlich schwieriger, als das Wasser begann abzulaufen. Die Strömung wurde immer schneller und bei geschätzten 5-10 km/h Strom, war kontrolliertes Fischen nicht mehr möglich. In den strömungsarmen Bereichen, die teilweise sehr mühsam erklettert werden mussten, konnten wir jedoch noch einige Dorsche und auch einen kleinen Pollack landen. Die bizarrsten Fänge waren kapitale Seegurken, die Bastian zeitweise in Serie aus dem Straumen zog.

Letztlich versuchten wir es noch an anderen Stellen und konnten in der Nähe einer Fabrik Seelachs, Schellfisch und Pollack der Fangliste des Tages hinzufügen. Insgesamt ein toller Tag mit leichtem Gerät, etlichen Klettereinlagen und viel Spaß. Expeditionsfeeling kam auf. Nebenbei bemerkt, ist die Fleischqualität der Küstendorsche und Pollacks ganz hervorragend.

Am 18. Mai hatten Robert und Bastian zum ersten Mal Gelegenheit zusammen auf einem Boot auszulaufen. Im Verband mit zwei anderen Booten und Heilhornet Chef Timo ging es weit in die Schären hinein. Dorsche am leichten Gerät mit Gummifischen, große Dorsche und tiefer auch dicke Lumbs am Kveite Killer waren die erste Beute. Während die anderen Boote neben uns auf einem sandigen Plateau Dorsche pilkten, vertrauten wir dem Kveite Killer und großen Gummifischen.

Robert hatte zunächst mehrere kräftige Fehlbisse, die sich zwar nicht direkt nach Heilbutt anfühlten, aber konzentriertes Weiterfischen erforderten. Wenige Sekunden später war die Rute krumm. Der Fisch nahm einige Male Schnur von der Maxel Multirolle, war aber gefühlt kein Riese. Im klaren Wasser tauchte dann tatsächlich eine weiße Bauchseite auf. Heilbutt auf ganzen Seelachs am Kveite Killer, yes! Zielfisch!

Nun war Bastian wenige Minuten später an der Reihe. Anbiss auf Gummifisch! Von Bastian´s Maxel gewann der Fisch einige Male Schnur. Nach kurzem Drill tauchte auch hier ein Heilbutt auf. Die Landung gestaltete sich etwas schwieriger…. . drillen und gaffen oder gleichzeitig gaffen und filmen funktioniert nicht optimal. Da fehlt doch der dritte Mann im Team. Im kommenden Herbst kann zum Glück nichts schiefgehen, da wir in Vollbesetzung vor Ort sein werden!

Robert fängt Heilbutt

Bastian fängt Heilbutt

Es wurden noch schnell ein paar Bilder geknipst und dann mussten wir leider auch schon wieder zurück, um noch rechtzeitig die Sachen für unsere Abreise zu packen.

So wurden schnell die Sachen gepackt, einige Dinge geklärt, das Auto beladen und ganz wichtig eine herzliche Verabschiedung vollzogen…. und schon ging ab es auf die Straße Richtung Göteborg zur Fähre.

Wir freuen uns schon auf die Septembertour!

 

P.S. Zu guter Letzt noch ein paar Outtakes;-)

 

Bis dahin!

Grüße von eurem goNorge Team

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